Zeichentagebücher und biografische Comics von italienischsprachigen Schülern
Ein Jahr lang besuchten Faroqhi und Peretz einmal wöchentlich eine 7. Klasse der Alfred-Nobel-Schule Berlin und erstellten mit ihnen künstlerische Zeichentagebücher, in denen Szenen aus dem Alltag, ihrer eigenen Geschichte und dem Familienerleben der Zeichnenden festgehalten wurden. Als staatliche Europaschule (SESB) für Italienisch werden hier Kinder und Jugendliche in Deutsch und Italienisch unterrichtet.
Ziel war, über die Schulung des bildnerischen Gestaltens auch das schriftliche Erzählen sowie eine Gruppenzugehörigkeit zu stärken.
Zusammen mit anderen biografischen Graphic Novels italienischsprachiger Schüler in Berlin wurden die Skizzentagebücher im Sommer 2014 im Gemeinschaftshaus Gropiusbau öffentlich präsentiert.
Eine Broschüre dokumentiert die Arbeit.
Aus dem Vorwort zur Broschüre von Karin Korte,
damalige Leiterin des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt,
heute Bezirksstadträtin von Neukölln zu Berlin
(…) Statt „Wer bin ich?“ fragten die Schüler*innen sich „Wie sehe ich in dieser Zeichnung aus?“ Zu sehen sind biografische Comics, Bleistiftstudien und Graphitzeichnungen
von Großmüttern, Fabelwesen und italienischen Lieblingsgerichten.
Der Comic ist längst keine neue Ausdrucksform mehr, doch immer noch wird er nicht den sogenannten „hohen Künsten“ zugerechnet. Dabei eignet sich diese Kunstform sehr gut dazu, auch komplizierte Inhalte auf knappe und witzige Weise auszudrücken.
Und zeichnen lernt man auch noch dabei.
Anna Faroqhi und Haim Peretz ist es sehr gut gelungen, junge Menschen für diese Kunstform zu interessieren, sie zu ermutigen, sich mit den wesentlichen Dingen des Lebens zu beschäftigen, über sich nachzudenken, sich selbst zu erforschen und die Ergebnisse dann in Skizzentagebüchern festzuhalten. (…)